Aktuelle Trends in den Österreichischen Stadtregionen: Das Alter der Stadtregionen

Lena Rücker, am 25.04.2019

In ihrer Altersstruktur zeigen sich die vier verschiedenen Stadtregionstypen (Kleinstadtregion, Mittelstadtregion, Großstadtregion und Metropolregion) in relativ ähnlicher Zusammensetzung. Die Verteilung der Altersgruppen liegt durchschnittlich bei 20% Jugendlichen, 61% Personen im erwerbsfähigen Alter und 19% älteren Menschen. Großstadtregionen sind tendenziell etwas jünger als Klein- und Mittelstadtregionen: In der Kernzone der Großstadtregionen ist der durchschnittliche Anteil der Erwerbsfähigen mit 63% leicht höher und jener der älteren Menschen mit 18% leicht niedriger als in Klein- und Mittelstadtregionen. Auch in den Außenzonen der Großstadtregionen ist der Anteil der Jungen und erwerbsfähigen Personen leicht höher als in den kleineren Stadtregionen.

Während zutrifft, dass die Bevölkerung entsprechend allgemeiner Trends in den gesamten Stadtregionen zunehmend älter wird, fällt auf, dass diese zwischen 2005 und 2015 überwiegend in den Außenzonen stärker gealtert sind, als in den Kernzonen. Im Jahr 2005 waren die meisten Kernzonen noch tendenziell die „älteren“ Gebiete, bis zum Jahr 2015 hat sich das Durchschnittsalter aber zunehmend angeglichen, gegenwärtig sind überwiegend die Außenzonen „älter“.

Auch beim Blick auf die Bevölkerungspyramiden der einzelnen Stadtregionen wird ersichtlich, dass der Anteil der Kleinkinder bis 10 Jahre und jener der Altersgruppen von 20 bis 40 Jahren in den vergangenen Jahren in den Kernzonen überwiegend höher war, als in den Außenzonen. Besonders auffällig ist hierbei die Gruppe der 20-30 Jährigen, die sich oftmals mitten in, am Ende ihrer Ausbildung oder bereits in der Berufseinstiegsphase befinden. In den Außenzonen der Stadtregionen ist der Anteil der Altersgruppe bis 20 Jahre leicht höher, was auf den suburbanen Raum als weiterhin typischen Wohnstandort von Familien schließen lässt.

Bildung

Die Daten auf stadtregionen.at zeigen im Bereich der Bildung, dass tertiäre Bildungsstandorte (Universität, (Fach-)Hochschule) überwiegend in den Kernzone und primäre (Volksschule) und sekundäre Bildungseinrichtungen (Gymnasium, Hauptschule) in den Außenzonen liegen. Die räumlichen Verflechtungen der BildungspendlerInnen zwischen Außen- und Kernzone sind deutlich zu erkennen, überwiegend peilen BewohnerInnen der Außenzone Standorte im Zentrum an, nur wenige Auspendlerinnen aus der Außenzone verlassen die Stadtregion zu diesem Zweck. AuspendlerInnen aus der Kernzone wiederum pendeln zu größerem Anteil in nahe gelegene Stadtregionen oder Landeshauptstädte, wie zum Beispiel aus der Kleinstadtregion Wels in die Großstadtregion Linz.

Sämtliche Verflechtungen die sich zwischen den Kern- und Außenzonen der Stadtregionen ergeben, bestehen in unterschiedlichen Ausmaßen, abhängig von räumlicher Lage und Größenordnung, auch zwischen den verschiedenen Stadtregionen. Dies liegt vor allem an der räumlichen Nähe der österreichischen Stadtregionen, welche sich in den Ebenen des Landes konzentrieren. Im Zuge postsuburbaner Entwicklungen im Umland ehemals monozentrischer Kernstädte entstanden diese polyzentrischen Metropolräume (Vgl. Volgmann 2011:204), die nun rund um die traditionellen Zentren mehrere inner- und außerstädtische Aktivitätsknotenpunkte aufweisen. Somit gilt es, nicht nur innerhalb einer Stadtregion sondern auch zwischen den, sich direkt funktional-räumlich ergänzenden, Stadtregionen abgestimmte Entwicklungsstrategien und Kooperationen anzustreben.